1. April 11th, 2011 at 06:13 | #1

    @N-Exile
    Die Frage ist doch sind die die diese Bedingungen ausgehalten haben „harte Männer“ oder sind gerade die die Weicheier weil sie nicht für ihre Rechte kämpfen können.

    Der 17-jährige ist der einzige der den Mund aufmacht, alle anderen lassen sich unterdrücken. Er geht trotzdem ind diesen Betrieb. Das kostet mehr Mut als die Klappe zu halten und sich anschreien und beschimpfen zu lassen.

    Die Doku wurde im Februar 2010 ausgestrahlt.
    Kurze Zeit später gab es diese Pressemitteilungen.
    „Tim Raue verlässt das Adlon“

    http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1296986/Sternekoch-Tim-Raue-verlaesst-das-Adlon.html

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  2. April 10th, 2011 at 09:45 | #2

    Eine Sache, die ich noch nie verstanden habe.
    Sehr viele Männer sind der Meinung, dass Frauen an den Herd gehören…
    Und gleichzeitig ist dieser Beruf eine Männerdomäne.

    @N-Exile
    Die Frage ist doch sind die die diese Bedingungen ausgehalten haben „harte Männer“ oder sind gerade die die Weicheier weil sie nicht für ihre Rechte kämpfen können.

    Der 17-jährige ist der einzige der den Mund aufmacht, alle anderen lassen sich unterdrücken. Er geht trotzdem ind diesen Betrieb. Das kostet mehr Mut als die Klappe zu halten und sich anschreien und beschimpfen zu lassen.

    Die Doku wurde im Februar 2010 ausgestrahlt.
    Kurze Zeit später gab es diese Pressemitteilungen.
    „Tim Raue verlässt das Adlon“

    http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article1296986/Sternekoch-Tim-Raue-verlaesst-das-Adlon.html
    http://www.nikos-weinwelten.de/home/beitrag/archive/2010/april/06/hendrik_otto_ist_neuer_kuechenchef_im_restaurant_lorenz_adlon_berlin/index.htm

    Wenige Beiträge unten habe ich mich noch gefragt wie man so etwas ungestraft vom Stapel lassen kann.
    Fazit: Man kann es nicht und das ist gut so.

    Noch mehr Infos?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Raue
    Zitat
    „Raue wuchs in einfachen Verhältnissen im Wrangelkiez in Berlin-Kreuzberg auf und war in seiner Jugendzeit als einziger Deutscher Mitglied der damals berüchtigten türkischen Gruppe 36 Boys.“

    http://de.wikipedia.org/wiki/36_Boys
    Zitat
    „Anfang der 1990er-Jahre lieferte sich die Gruppe Revierkämpfe mit Neonazis und Skinheads, die teilweise im Park der Jungfernheide ausgetragen wurden.[5] Andere rivalisierende Banden waren die Warriors vom Schlesischen Tor und die Black Panthers aus Wedding. Während der Mai-Krawalle in Kreuzberg schlossen sich die 36 Boys anfangs den Autonomen an, eine Allianz die wegen der fehlenden politischen Ausrichtung der Gruppe nicht lange anhielt.[2] Die Graffiti der 36 Boys waren in ganz Berlin verteilt. In Kreuzberg dienten sie auch zur Markierung des Reviers.[6] Neben den 36 Boys gab es die „36 Juniors“, die durch ein höheres Gewaltpotential auffielen.[3]“

    Und jetzt wundert sich noch einer woher diese rohe Sprache und diese Unbeherrschtheit herkommt?

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  3. März 29th, 2011 at 13:59 | #3

    Moinsen!

    Bin selbst gelernter Koch (arbeite aber nicht mehr in der Küche) und habe in meiner Ausbildung während der Stoßzeiten meist nicht sonderlich nettes erfahren. Der Ton wurde rau (jedoch nie persönlich), es wurde zunehmend ruhiger und jeder hat geschaut das er sein Zeug zusammenkriegt.
    Jedoch muss ich sagen das nachdem es wieder ruhiger wurde, alle auftauten, gemeinsam einen Kaffee tranken und dann war wieder heile Welt.

    Was meiner Meinung nach vielen in der Küche einfach nicht gelingt ist die schlichte Trennung zwischen Arbeit und Privat. Verdammt viele bringen ihre privaten Probleme mit auf die Arbeit und versuchen sie dort loszuwerden. Was meistens nicht klappt und dann eben damit endet das man selbst abrutscht und rabiater wird. ==> Teufelskreislauf

    Ich kenne es auch so, dass meist scherzhaft gesagt wird das es nur 4 Arten von Köchen gibt. Säufer, Raucher, Choleriker oder beliebige Mischungen aus den 3 vorhergehenden Typen.

    Die Doku gibt einen kleinen Einblick wie es in einigen Häusern wirklich an der Tagesordnung ist jedoch würde ich mir wünschen diese Doku länger und mit anderen Gasthäusern und Köchen erneut gedreht wird um ein breiteres Spektrum zu kriegen.

    In dem Sinne

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  4. März 17th, 2011 at 15:23 | #4

    @ Felix

    War selbst 5 Jahre Beikoch (ohne Ausbildung) und kann bestätigen, dass man Eier für den Beruf braucht. Und ja, der Glatzkopf hat demnach Recht. Der Junge, der sich meiner Meinung nach zwar zurecht aufregt (nur 8h/Tag, weil minderjährig), ist nicht für diesen Beruf bestimmt, sondern sollte Hobbykoch bleiben.

    Dennoch muss man sehen, dass die Ausbildung meist Ausbeutung ist, und dass es nicht sein kann, dass jeder Koch in der Ausbildung Scheisse behandelt wird, und sich dann das Recht herausnimmt, diesen Mist so weiterzugeben…aber es wird sich nicht ändern, also wird sich weiter in der Küche gekloppt. So war es bei mir. Hab bei meinem Bruder im Restaurant gearbeitet und nach ein paar Handgemengen und persönlichen Beleidigungen, hab ich gekündigt…auch meiner Fam zu Liebe, weil ich nie ausspannen konnte, wenn ich mal „frei“ hatte, und sehr schnell gereizt war. Noch heute fahr ich an die Decke, wenn ich mit meiner Frau zusammen koche, das ist echt krank. Disziplin hin oder her, wie bei allem, zählt die Balance. Und rechtliche Bestimmungen sollten eingehalten werden, da hat das Weichei schon recht.

    An seinen Schriften wird man ihn erkennen

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  5. März 17th, 2011 at 14:31 | #5

    Sehr gute Doku
    ich bin selber Koch und der Glatzkopf hat doch recht um sojemanden is es nicht schade.
    und jeder der noch nie in einer küche stand sollte lieber ruhig sein in dem beruf musst du halt durchhalte vermögen haben sonst kommst du nicht weit und landest irgendwo im letzten loch

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  6. März 13th, 2011 at 20:36 | #6

    gegen diese präpotenten Menschenschinder, die sich ihre Millionen mit dem Schweiß anderer verdienen hilft nur eines: Aushungern! Wenn man nicht mehr in diese Hauben-Abzock-Buden geht und die Ausbeutung damit ermöglicht werden die Leute wieder normal.

    Kenne selber einen Koch, der in seinem Restaurant einfach mehr Leute beschäftigt und diese auch sehr gut entlohnt. Er legt Wert auf Qualität und Service. Er verdient dennoch gut, fährt aber eben keinen Porsche 911.

    WIR alle können fordern und fördern. Das sollten wir auch tun!

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  7. März 13th, 2011 at 09:16 | #7

    Wenn jemand wirklich der Meinung ist, dass eine Ausbildung in seinem Betrieb sinnvoll ist, dann nur aus einem Grund:

    Jemand hat sein Wissen über Jahre hinweg aufgebaut und ist sehr stolz darauf. Er möchte dass dieses Wissen, dieses Können, die Erfahrung und sein guter Ruf auch in der Zukunft repräsentiert wird. Dieses Wissen würde aussterben und er würde nichts mehr weitergeben können an die zukünftige Generation.

    Er sucht sich also einen Lehrling, dem er das vermitteln kann.
    Der Ausbilder bemüht sich, dem Lehrling sein Wissen auf die beste Weise beizubringen. Er teilt mit ihm Geheimnisse, Rezepte und möchte, wenn er einmal selbst nicht mehr ist, dass sein Lehrling dieses fabelhafte Wissen auch wieder weitergibt, damit es nicht ausstirbt.

    Das ist der Grundgedanke einer Ausbildung.

    Ausbildung war ganz am Anfang ein Privileg. Egal in welcher Branche.
    Heutzutage ist Ausbildung ganz oft gleichzusetzen mit Ausbeutung.

    Und egal was in dieser Dokumentation gezeigt wurde, so glich das ganz und gar nicht mehr dem Idealbild einer Ausbildung. Hier waren nur Billig-Arbeitskräfte zu sehen. Und um ein Lager einzuräumen braucht es auch nur Hilfskräfte. Diese bekommen keine Ausbildung sonder lediglich eine Einweisung.

    Wenn ich lese, dass das so gut ist, oder das dass in irgendeiner Hinsicht vertretbar ist… dann macht mich das zutiefst traurig was aus der Gesellschaft geworden ist.

    Ich bin für eine Auszeichnung: Z.B. „Koch mit Würde“ oder Ausbilder mit nachhaltigem Interesse….

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  8. März 13th, 2011 at 08:58 | #8

    Zitat von meinem Vorredner:
    1. Wir sollten genau hinsehen, wo wir zu Gast sind.
    —————
    Das ist richtig. Hier kann ich den Vergleich zur Ausbeutung in Baumwollplantagen oder den niedrigen Arbeitsbedingungen der Textilnäher ziehen.

    2. Wir sollten uns nicht von Menschen, die diese Knochenmühle überlebt haben, erklären lassen, dieses System sei nötig oder sinnvoll!
    ————-
    Genau! Wenn ich mir diese ganzen Küchenchefs und Ausbilder ansehe, dann sehe ich lauter psychisch angeknackste Gestalten. Sicherlich ist es nicht Ziel einer Ausbildung lauter schreiende, fluchende, sich selbst überschätzene unsymphatische mittelmäßige Köche zu erschaffen.

    3. Wir benötigen Anreize für Unternehmen gute Ausbildung (das bedeutet auch gute Ausbildungsbedingungen) anzubieten.
    ——————
    Die wird es nicht geben. Ebenso wie viele Köche meinen, es wäre so unglaublich super ihrer Leidenschaft nach zu gehen. So muss es von sich aus Leute geben, die leidenschaftliche Ausbilder sind. Das heißt: Diese Leute müssen bessesen davon sein, ihr Wissen weiterzugeben und sich über die kleinen wie großen Erfolge ihrer Azubis freuen. So ist das gedacht.

    4. Wir müssen uns davon verabschieden, Mobbing, Ausbeutung und Machtmissbrauch als Kavaliersdelikte, branchenüblich oder in geringen Dosen förderlich für die Entwicklung anzusehen. Das alles sind sie nicht!
    ————–
    Das ist sowieso indiskutabel. Natürlich ist das nicht förderlich. Da kommen dann solche Leute raus wie im Film gesehen. Die sich wie der Kaiser von China darüber aufregen, dass jemand mit dem Geschirr in der Küche krach macht, weil er gerade ein Interview führt. Und das einzig richtige seites des Filmemachers war es genau dieses Verhalten unkommentiert stehen zu lassen, indem er einfach ausblendete. Ich hoffe doch dass sich der Mann für sein Verhalten noch tausend mal entschuldigen muss und jedes mal rot anlaufen wird, wenn ihn jemand daraufhin anspricht.

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  9. März 13th, 2011 at 08:38 | #9

    Ich finde es ungeheuerlich was Menschen ungestraft vor laufender Kamera vom Stapel lassen können.
    Bei solchen Aussagen würde man woanders auf die Straße gesetzt werden.

    Als Chef des Adlon in Berlin würde ich mir schleunigst einen neuen Küchenchef besorgen.
    Was ist das denn für eine rufschädigende Imagewerbung? Da schmeckt mir doch das Essen nicht mehr,
    wenn ich weiß, dass die Leute hinter den Kulissen für einen Hungerlohn komplett fertig gemacht werden…

    Und solche Sprüche: „Hier wirst du gebrochen“,
    „man kann dir die Zeit hier so schrecklich machen, dass du von selber gehst…“,
    oder „man sollte kein allzu hohes Maß an Intelligenz für den Beruf Koch mitbringen“…
    da stellt sich ja jemand selbst ein Armutszeugnis aus.

    Gerade im Fall des 17-jährigen ist es mir auch schleierhaft, wieso das Verfahren so einfach
    eingestellt wurde. Diese Doku alleine bietet doch genügend Beweise die für den Jungen sprechen.

    Johann Lafer kommt ja leider nur kurz zu Wort. Aber er ist der einzige der „menschlich“ rüberkommt.

    @viking: Natürlich hat der Lehrling was verzapft. Er hat den Ausbilder angezeigt. Das einzig
    vernünftige in diesem Fall von absoluter Ignoranz seites des Ausbilders gegenüber dem Ausbildungrahmenplan
    und dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Diese Gesetze gibt es nicht umsonst, sonst herrscht Chaos.
    Wenn jemand im Laden stiehlt ist das ein Gesetzesbruch.
    Wenn jemand im Rahmen der Ausbilderpflichten seinen Verpflichtungen nicht nachkommt ebenso.
    Das eine wie das andere muss bestraft werden. Im Gegenteil, bestraft wird der Lehrling.
    Hier werden die Ruhezeiten vor laufender Kamera umgangen und gleichzeitg
    ist sich der Vorgesetze darüber noch im Klaren, vor laufender Kamera.

    Naiv war gerade in diesem Betrieb: … die die länger bleiben, können noch etwas lernen in dem Betrieb…
    Sie lernen das es eben günstiger ist selbst zu putzen und ein Reinigungsteam einzusparen.
    Sonst aber auch überhaupt nichts. Danach ist Schicht im Schacht.

    Zitat Rumpel: „Aber es ist eben auch ein Selektionsverfahren. Wie soll das am Ende auch laufen,
    wenn die Gäste auf einmal nichts mehr zu essen bekommen weil der Koch gerade traurig ist oder
    seit 3 Minuten Feierabend. Das Lokal kann dann zumachen.“

    Dann muss man eben den Dienstplan ausreichend besetzen und basta.
    Wer sich einen laufenden Betrieb nur durch Ausbeutung der Mitarbeiter leisten kann,
    der soll sein Schild abhängen und Schließen. Offensichtlich kommt dann auch kein Geld rein oder
    der Chef streicht alles für sich selber ein. Wenn mir eine total ausgebeutete Kochkraft einen lieblosen
    unschmackhaften Teller präsentiert, dann bin ich als Gast auch nicht gewillt dafür zu zahlen.

    Es ist sowieso ein Witz was Köche verdienen. Ich vermute die sind eher auf die Überstunden angewiesen,
    um über die Runden zu kommen und bleiben deshalb freiwillig so lange.

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  10. gee
    März 13th, 2011 at 04:21 | #10

    wo macht ihr eure ausbildung `? in einer fast food kette oder was ?

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  11. gee
    März 13th, 2011 at 04:20 | #11

    @ viking , du hast nen dreck gemacht alter !

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  12. gee
    März 13th, 2011 at 04:14 | #12

    anschauung alleine reicht nicht !!! und ein bisschen, dass mitbekommen was hinter der offenen theke passiert ist nen dreck leute ! lehrjahre sind bekanntlicher weise keine lehrjahre, dass weiß jeder. jedoch ist es nicht korrekt für azubis eine 16-18 std schicht einzuführen. “ Köche “ , eine 5 minuten terine in der pause essen zu lassen. und leute mit hüftsystomie im catering buisness arbeiten zu lassen , wo man mal eben so platten schleppen muss die mehrere kilos wiegen. zu dem kommt, ne billige absteige in der man leben muss , mit anderen köchen. ( wenn man seine ausbildung beispielsweise in österreich macht ).auch wenn es ziemlich gut kommt, dass auf dem zeugnis steht “ gelernt in österreich auf der kochschule blablablabla “ IHR habt keine ahnung, also seit still leute ! 😉

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  13. März 13th, 2011 at 02:15 | #13

    Was ist ein Koch? Ein in ein weisses Leinentuch eingewickeltes Stück Sch…. das durch den Arschtritt eines kellners in Bewegung gesetzt wird!!!

    Geht auch anders rum!!!

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  14. März 13th, 2011 at 01:48 | #14

    @Gast

    Sehr guter Beitrag.
    Dieses „System“ kann man aber auch auf viele andere Branchen anwenden.

    Wohin das letztendlich (noch) führt wird sich zeigen…

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  15. März 12th, 2011 at 19:40 | #15

    Es gibt wie immer solche und solche.

    Dass es in dem Bereich „knackig“ und hierarschisch zugeht ist selbst mir (kein Koch 😉 bekannt.

    Aber es ist eben auch ein Selektionsverfahren. Wie soll das am Ende auch laufen, wenn die Gäste auf einmal nichts mehr zu essen bekommen weil der Koch gerade traurig ist oder seit 3 Minuten Feierabend. Das Lokal kann dann zumachen.

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  16. März 12th, 2011 at 14:22 | #16

    Dem Glatzkopf Koch würde ich gerne eins mit dem Nudelholz überbraten !

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  17. März 11th, 2011 at 15:07 | #17

    Ich kenne die „normalen“ Umstände in deutschen Gastro-betrieben auch aus eigener Anschauung. Ich finde, dass diese Zustände eine Schande sind. Ausbeutung, Mobbing und miese Ausbildung werden allgemein akzeptiert und von denen verteidigt, die sie einmal selbst erdulden mussten. Heute bin ich Psychologe und weiss, dass hierin eine wesentliche Ursache für das Problem liegt. Das brutale Systeme von denen weiterunterhalten und verteidigt werden, die sie überlebt haben, ist häufig der Fall. Zum Einen neigen MEnschen dazu, das was sie selbst erleben mussten, als förderlich für ihre Entwicklung zu bewerten. Das ist schlicht selbstwertdienlich, eine Auseinandersetzung mit Verletzung, Demütigung und der Tatsache, dass man sich selbst in eine Situation bringt, in der man von Dritten missbraucht wird entfällt damit. Wir alle deuten Ereignisse und Verhalten, egal ob eigenes oder fremdes, das uns in der Vergangenheit verletzt hat, rückwirkend um. Schklimmer noch, wir alle als Publikum nehmen die „Überlebenden“ als Starke, als Gewinner wahr und messen ihrem Urteil mehr bedeutung zu, als dennen die dieses System nicht aushalten, ausfallen oder sich zur Wehr setzen. Sie werden, wenn überhaupt, nur als Verlierer und Schwache wahrgenommen. Dabei ist es meiner Meinung nach ein unglaubliches Zeichen der Stärke für einen Siebzehnjährigen, sich gegen die gesamte Mannschaft an seiner Ausbildungstelle aufzulehnen – und das auch noch mit den probaten Mitteln. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er unter dem Druck eines laufenden Verfahrens weiter dorthingehen konnte! Wenn wir hinnehmen, dass diejenigen, die das System selbst drei Jahre erduldet haben, uns den Standard vorgeben und definieren dürfen, was normal ist, dann wird diese menschenverachtende Praxis weiter junge Menschen beschädigen. Argumente wie das der „natürlichen Auslese“ sind schlicht zynisch und dumm. Die Arbeitskultur der Gastronomie ist im Wesentlichen vom Kostendruck geprägt. Billige Arbeitskräfte, denen absurde Arbeitszeiten und -leistungen ohne gerechten Lohn abverlangt werden, ermöglichen erst profitable Betriebe. Was ist zu tun? 1. Wir sollten genau hinsehen, wo wir zu Gast sind. 2. Wir sollten uns nicht von Menschen, die diese Knochenmühle überlebt haben, erklären lassen, dieses System sei nötig oder sinnvoll! 3. Wir benötigen Anreize für Unternehmen gute Ausbildung (das bedeutet auch gute Ausbildungsbedingungen) anzubieten. 4. Wir müssen uns davon verabschieden, Mobbing, Ausbeutung und Machtmissbrauch als Kavaliersdelikte, branchenüblich oder in geringen Dosen förderlich für die Entwicklung anzusehen. Das alles sind sie nicht!

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  18. Der
    März 11th, 2011 at 13:23 | #18

    Ich fange bald auch meine Ausbildung zum Koch an, das Problem bei vielen Leuten die frisch anfangen das sie nicht wissen was auf sie besonders Verball zu kommt und, die Umgangssprache in der Köche bei vollbetrieb ist rau… zum Glück habe ich gute Kollegen und einen Küchenchef in meinen Betrieb man hat mir noch während der kurzen Probearbeit vieles gezeigt und gleich am 2ten Tag hat mir ein Kollege gleich gezeigt wie eine originale selbstgemachte Soße Hollandes geht.
    Viele haben weniger Glück mit Betrieb und Kollegen

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  19. März 11th, 2011 at 11:25 | #19

    ich schließe mich der meinung von viking an
    ich mache auch die ausbildung zum koch …
    und muss manchmal mehr als lächerliche 16 stunden arbeiten
    aber bei uns wird halt momentan jeder gebraucht da wir zurzeit zu wenig
    personal haben um jedes wochen ende ne hochzeit mit 500 gäten zu bewältigen da muss man halt mal den ganzen tag in der küche stehn aber wir bekommen unsere überstunden bezahlt 😉
    was ja auch nich häufig der fall ist in anderen hotels ist

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  20. März 11th, 2011 at 00:16 | #20

    @wertman
    Das stimmt nicht, ich bin selber Koch und weiß wie das ganze abläuft.
    Wer Lagerarbeiten etc. erledigen darf muss ganz schön was verzapft haben…. Man muss die 3 Jahre lang den Arsch zusammen kneifen und sich durchprügeln, das ist völlig normal. Wie ich finde auch gut, nur dann weiß man wie es ist unter völligen Stress zu arbeiten und vor allem gut und richtig zu arbeiten.

    Gute Doku die zeigt wie es in der Küche läuft.

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  21. März 10th, 2011 at 14:26 | #21

    Der Glatzkopf Koch ist ja soo ein Arschoch

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